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Handlungsmuster von Managern und Betriebsrat: Zusammenarbeit, Unterschiede und Konfliktlösungen

Handlungsmuster von Managern und Betriebsrat: Zusammenarbeit, Unterschiede und Konfliktlösungen

Die Zusammenarbeit zwischen Managern und dem Betriebsrat ist ein wesentlicher Bestandteil der Betriebsverfassung. Beide Seiten haben unterschiedliche Aufgaben, Rechte und Pflichten, was sich in ihren Handlungsmustern widerspiegelt. Die Handlungsmuster von Managern und Betriebsrat basieren auf unterschiedlichen Rollen und Zielsetzungen, die sich teilweise ergänzen, aber auch Konfliktpotenziale bergen. Während Manager wirtschaftliche Interessen und strategische Ziele verfolgen, liegt der Fokus des Betriebsrats auf dem Schutz der Belegschaft und der Mitgestaltung der Arbeitsbedingungen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit erfordert frühzeitige Einbindung, transparente Kommunikation und die Bereitschaft zu Kompromissen. Nur so können die Interessen von Unternehmen und Belegschaft in Einklang gebracht und Konflikte nachhaltig gelöst werden.

Handlungsmuster im Facility Management: Zusammenarbeit und Konfliktlösung zwischen Management und Betriebsrat

Rolle und Zielsetzung von Managern

Manager haben die Hauptaufgabe, den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Ihre Arbeit ist geprägt von Zielorientierung, Entscheidungsdruck und strategischem Denken. Sie agieren oft unter den Vorgaben der Unternehmensleitung oder des Mutterkonzerns.

Ziele

  • Steigerung der Produktivität und Effizienz.

  • Erfüllung wirtschaftlicher Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, Kostensenkung).

  • Umsetzung von Unternehmensstrategien, z. B. Digitalisierung oder Restrukturierung.

  • Personalführung im Sinne der Unternehmensziele.

Relevante Handlungsmuster:

  • Strategische Planung: Manager entwickeln Pläne für die langfristige Ausrichtung des Unternehmens.

  • Ergebnisorientierung: Entscheidungen werden auf Basis von Wirtschaftlichkeitsanalysen getroffen.

  • Top-down-Kommunikation: Vorgaben werden hierarchisch weitergegeben und umgesetzt.

  • Fokus auf Wettbewerb: Maßnahmen wie Standortverlagerungen oder Rationalisierungen dienen der Wettbewerbsfähigkeit.

Rolle und Zielsetzung des Betriebsrats

Der Betriebsrat vertritt die Interessen der Belegschaft und ist ein Mitbestimmungsorgan gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG). Seine Arbeit fokussiert sich auf den Schutz der Arbeitnehmerrechte, die Mitgestaltung von Arbeitsbedingungen und die Sicherung der Beschäftigung.

Ziele:

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen, z. B. Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz, Vergütung.

  • Sicherstellung der Mitbestimmungsrechte in sozialen, personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten (§§ 87, 99, 111 BetrVG).

  • Konfliktlösung zwischen Belegschaft und Management.

  • Schutz vor Diskriminierung und Ungleichbehandlung.

Relevante Handlungsmuster:

  • Konsensorientiertes Handeln: Der Betriebsrat sucht in der Regel nach Kompromissen.

  • Reaktives Handeln: Der Betriebsrat reagiert oft auf Maßnahmen des Arbeitgebers, insbesondere bei Restrukturierungen.

  • Rechtsorientierung: Entscheidungen basieren auf gesetzlichen Vorgaben und Mitbestimmungsrechten.

  • Partizipation: Förderung der Beteiligung der Belegschaft durch Information und Diskussion.

Entscheidungsfindung und Kommunikation

  • Top-down-Entscheidungen: Manager treffen Entscheidungen häufig auf Basis strategischer Vorgaben und setzen diese hierarchisch um.

  • Fokus auf Effizienz: Maßnahmen, die Kosten senken und die Produktivität steigern, stehen im Vordergrund.

  • Krisenmanagement: In wirtschaftlichen Krisen agieren Manager oft kurzfristig, z. B. durch Personalabbau oder Budgetkürzungen.

Strategisches Denken

  • Langfristige Planung: Manager entwickeln Strategien zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit, z. B. durch Automatisierung oder Digitalisierung.

  • Ressourcensteuerung: Personelle und materielle Ressourcen werden auf wirtschaftliche Ziele ausgerichtet.

Zielorientierte Führung

  • Leistungsorientierung: Fokus auf die Erreichung von Key Performance Indicators (KPIs).

  • Restrukturierungsmaßnahmen: Bei notwendigen Veränderungen setzen Manager auf klare Durchsetzung, auch gegen Widerstand.

Interessenvertretung

  • Schutz der Belegschaft: Der Betriebsrat agiert als Wächter über Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit.

  • Initiativrecht: Der Betriebsrat kann Maßnahmen vorschlagen, z. B. für bessere Arbeitszeitregelungen (§ 80 BetrVG).

Konfliktlösung

  • Mediation: Vermittlung bei Konflikten zwischen Arbeitnehmern und Management.

  • Verhandlung: Suche nach Kompromissen in schwierigen Verhandlungen, z. B. bei einem Sozialplan.

Mitbestimmung

  • Einhaltung von Rechten: Der Betriebsrat nutzt seine Mitbestimmungsrechte, um Entscheidungen des Arbeitgebers zu beeinflussen (§ 87 BetrVG).

  • Reaktive Muster: Häufig reagiert der Betriebsrat auf Maßnahmen des Managements, wie Standortverlagerungen oder technische Änderungen.

Kommunikation und Transparenz

  • Informationsaustausch: Regelmäßige Information der Belegschaft, z. B. durch Betriebsversammlungen (§ 42 BetrVG).

  • Vertrauensaufbau: Förderung der Transparenz zwischen Belegschaft und Management.

Gemeinsamkeiten

  • Ziel der Stabilität: Beide Akteure streben einen stabilen und erfolgreichen Betrieb an.

  • Kommunikation: Sowohl Manager als auch Betriebsrat benötigen effektive Kommunikationsstrategien.

  • Konfliktbewältigung: Beide Seiten müssen Konflikte innerhalb des Betriebs lösen, z. B. zwischen Belegschaft und Management.

Unterschiede

Aspekt

Manager

Betriebsrat

Primäres Ziel

Wirtschaftlicher Erfolg, Effizienz

Schutz und Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Handlungsansatz

Strategisch, hierarchisch

Reaktiv, konsensorientiert

Rechtsgrundlage

Unternehmensziele, Arbeitsrecht

Betriebsverfassungsgesetz, Arbeitsrecht

Kommunikation

Top-down, zielorientiert

Offen, transparent

Unterschiedliche Zielsetzungen

  • Manager priorisieren wirtschaftliche Interessen, während der Betriebsrat soziale Aspekte und Arbeitnehmerrechte in den Fokus rückt.

  • Beispiel: Einführung eines neuen Schichtmodells, das die Produktivität steigert, aber die Work-Life-Balance beeinträchtigt.

Informationsdefizite

  • Manager informieren den Betriebsrat nicht frühzeitig über geplante Maßnahmen, was zu Widerstand führen kann (§ 90 BetrVG).

  • Beispiel: Restrukturierungen werden kurzfristig angekündigt.

Machtkonflikte

  • Der Betriebsrat nutzt seine Mitbestimmungsrechte, um Entscheidungen des Managements zu blockieren, was Spannungen erzeugt.

  • Beispiel: Verweigerung der Zustimmung zu einer technischen Änderung (§ 87 BetrVG).

Frühzeitige Einbindung

Manager sollten den Betriebsrat frühzeitig in Entscheidungsprozesse einbeziehen, um Konflikte zu vermeiden.

Transparente Kommunikation

Offene und regelmäßige Kommunikation zwischen Betriebsrat und Management ist entscheidend für Vertrauen und Kooperation.

Professionelles Konfliktmanagement

Nutzung von Mediatoren oder der Einigungsstelle (§ 76 BetrVG), um festgefahrene Konflikte zu lösen.

Kompromissbereitschaft

Beide Seiten müssen bereit sein, tragfähige Kompromisse zu entwickeln, die die Interessen beider Parteien berücksichtigen.